Repository | Book | Chapter

140366

(1970) Transzendenz und Differenz, Den Haag, Nijhoff.

Differenz und Zeitlichkeit

Alberto Rosales

pp. 195-226

Das Seinsverständnis, d.h. die Sorge, ist immer schon un-thematisch die Erschlossenheit seiner selbst, und zwar so, dass sein Verstehen bzw. die Verständlichkeit dieses Seins in der Zeitlichkeit, dem Sinn in strengster Bedeutung, gründet.1 "Streng genommen bedeutet Sinn das Woraufhin des primären Entwurfs des Verstehens von Sein." (S. 324). Soll dieses vorontologische Seinsverständnis sich selbst auslegen, dann ist der erste Schritt der, dass es diese Erschlossenheit seiner selbst, den Entwurf, in der Weise eines philosophierenden Überblicks vollzieht. Wie der vorontologische gründet auch dieser primäre fundamentalontologische Entwurf der Sorge in der Zeitlichkeit. Dieser zeitliche Entwurf und das in ihm Entworfene machen den Sinn (in weitester Bedeutung) der fundamentalontologischen Auslegung aus. Diese hat in den bisher zurückgelegten Stadien die Sorge als Strukturganzes zum Thema gemacht. In der Zueignung des Entworfenen bewegt sich diese Auslegung dabei immer schon auf dem Boden der Zeitlichkeit, die das Entworfene ermöglicht, ohne sie jedoch zum Thema zu machen. Weil es das im Grunde zeitliche Seinsverständnis selber ist, was philosophierend sich selbst zuerst in diesem Entwurf erschliesst und dann auslegt, deshalb ist die philosophische Thematisierung des letzten Sinnes dieser Auslegung dasselbe wie die Aufdeckung des zeitlichen Sinnes des Seinsverständnisses. Wie kann dieser Sinn ausdrücklich freigelegt werden ? "Diese Freilegung verlangt methodisch, dem einer Auslegung zugrundeliegenden, meist unausdrücklichen Entwurf so nachzugehen, dass das im Entwerfen Entworfene hinsichtlich seines Woraufhin erschlossen und fassbar wird." (S. 324). Das Entworfene der Interpretation ist die Sorge im Modus ihrer Eigentlichkeit, die vorlaufende Entschlossenheit, welche wir als ein Unterscheiden von Sein und Seiendem erkannt haben. Von diesem Entworfenen her müssen wir versuchen, seinen Grund zu bestimmen. "Mit der Frage nach dem Sinn der Sorge ist gefragt: was ermöglicht die Ganzheit des gegliederten Strukturganzen der Sorge in der Einheit ihrer ausgefalteten Gliederung?" (a.a.O.).

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-010-9918-9_16

Full citation:

Rosales, A. (1970). Differenz und Zeitlichkeit, in Transzendenz und Differenz, Den Haag, Nijhoff, pp. 195-226.

This document is unfortunately not available for download at the moment.