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219415

(2013) Konsequenter Empirismus, Dordrecht, Springer.

Eine Zwischenbetrachtung

Johannes Friedl

pp. 169-178

Ohne Zweifel stellt das "Scheitern" mit F&C eine Zäsur in Schlicks Denkweg dar. Schon ein näherer Blick auf die Publikationen Schlicks bzw. deren genauer Entstehungszeit legt dies nahe. Fast zeitgleich mit "Positivismus und Realismus' erschienen 1932 noch drei Aufsätze, die ihr Entstehen dem Aufenthalt in Berkeley 1931/32 verdankten und die nach Schlicks eigenen Worten "nichts Neues' enthalten,2) sowie "Gibt es ein materiales Apriori?", eine Arbeit, die in einem bereits 1930 gehaltenen Vortrag wurzelt. Von Ende 1932 bis zu einem nicht näher zu bestimmenden Zeitpunkt im Jahr 1934 arbeitete Schlick an F&C; seine nächste Publikation,3) der im Sommer dieses Jahres erschienene Aufsatz "Über das Fundament der Erkenntnis' läutet die so abrupt endende, überaus publikationsreiche letzte Phase in Schlicks Entwicklung ein, die vor allem im Zeichen der Binnendiskussion innerhalb des Wiener Kreises steht. Direkt an dieser Schnittstelle steht die posthum publizierte Vorlesung des Wintersemesters 1933/34, Die Probleme der Philosophie in ihrem Zusammenhang. Bezeichnenderweise veröffentlichte Schlick diese Vorlesung ebenfalls nicht selbst, obwohl er diesen Plan zumindest kurzfristig verfolgte.4) In diesem umfassenden Überblick über Schlicks Erkenntnistheorie finden sich sowohl der Standpunkt von F&C als auch im Kern bereits die Thesen, die er in folgenden Arbeiten weiter ausarbeitete und die — so wird im Folgenden versucht zu zeigen — einer weiteren Entwicklungsstufe von Schlicks Denken zugehörig und mit F&C nicht zu vereinbaren sind.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-7091-1519-0_5

Full citation:

Friedl, J. (2013). Eine Zwischenbetrachtung, in Konsequenter Empirismus, Dordrecht, Springer, pp. 169-178.