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(1995) Generation und Gedächtnis, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Gedächtnis und Zeitfigurationen

Zur Diagnose und Therapie modernen Zeitbewußtseins

Ferdinand Brüngel

pp. 284-304

Die Fragestellung, der ich in diesem Artikel über Figurationen der Zeit nachgehen will, nimmt besonders auf den aus der Kleingruppenfor-schung bekannten Terminus der »diachronen Konsistenz«1 Bezug. Meine Vermutung geht dahin, daß dieses für Gruppen und ihre zeitliche Dauer entworfene Konzept von verschiedenen neueren Zeittheoretikern so ausgelegt werden kann, daß daraus theoretische und praktische Vorschläge für die Gestaltung von gemeinschaftlichen Einheiten entwickelt werden können. Können beispielsweise kognitive Minderheiten durch ihr Bemühen um diachrone Konsistenz ihr Zusammengehörigkeits- und Wirgefühl auf Dauer sichern? Welche Maßnahmen sind notwendig, um wirksame Überlebensstrategien zu entwickeln? Ich möchte zunächst die Human- oder Menschenwissenschaften dahingehend befragen, welchen Beitrag sie zu einer Zeitkonzeption liefern und welche Versprechen für auf Dauer gestellte Gruppenbeziehungen daraus abgeleitet werden können. Zunächst sollen einige markante Beiträge vorgestellt und diskutiert werden; daran anschließend möchte ich die so gewonnenen Zeitkonzeptionen mit offensichtlichen Pathologien des Zeitbewußtseins von Individuen und Gruppen konfrontieren.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-95972-0_12

Full citation:

Brüngel, F. (1995)., Gedächtnis und Zeitfigurationen: Zur Diagnose und Therapie modernen Zeitbewußtseins, in K. Platt & M. Dabag (Hrsg.), Generation und Gedächtnis, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 284-304.

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