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(2017) Erzählen, Stuttgart, Metzler.
Religionen setzen Imaginationspraktiken voraus, mit denen Wirklichkeit transformiert wird. Dem Erzählen kommt dabei eine besondere Rolle zu. Erzählungen haben zugleich modellierende und plausibilisierende Funktion: Sie vermitteln zwischen Sinneswelten und Sinnsystemen. Sie machen das Nicht-Präsente anwesend und modellieren damit religiöse Wirklichkeiten, in denen sinnlich Gegebenes als Ausdruck von etwas anderem erscheint (Traut/Wilke 2015, 18). Zugleich werden diese transformierten Wirklichkeiten durch Erzählungen plausibilisiert (Grieser 2013, 322 f.). Erzählen ist somit ein notwendiger Teil religiöser Praxis; erst im Akt des Erzählens konsolidieren sich religiöse Identitäten, die ebenso dynamisch sind wie die Erzählkulturen, in denen sie sich ausbilden.
Publication details
DOI: 10.1007/978-3-476-05364-0_42
Full citation:
Johannsen, D. , Kirsch, A. (2017)., Religiöse Identitätsbildung, in M. Paloma Martínez (Hrsg.), Erzählen, Stuttgart, Metzler, pp. 274-280.
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