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(2017) Erzählen, Stuttgart, Metzler.
In seiner Frankfurter Poetik-Vorlesung (1981) formulierte Adolf Muschg über seine schriftstellerische Tätigkeit: »Schreiben war mein Abwesenheitsverfahren, mit dem ich Anwesenheit simulierte: hergestellte Gelegenheit nach verpasster Gelegenheit, Nähe aus der Ferne, Dispens, der mit Kunst zahlte, was ich einem Menschen schuldig geblieben war [...] Papier und Stift waren zugleich Mittel und Verhinderer der Rede – einer ungestörten, aber auch ungehörten und im Stillen schon verlorenen Rede« (Muschg 1981, 372 f.). Was Muschg hier in biographischer Selbstoffenbarung beschreibt, ist, dass im Einzelfall Schreiben und Erzählen aus einer Erfahrung des Mangels entsteht.
Publication details
DOI: 10.1007/978-3-476-05364-0_35
Full citation:
Lucius-Hoene, G. , Scheidt, C.E. (2017)., Bewältigen von Erlebnissen, in M. Paloma Martínez (Hrsg.), Erzählen, Stuttgart, Metzler, pp. 235-242.
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