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Sprachphilosophische Erwägungen zur Funktion von Signum und Symbolum in Kants kritischer Philosophie

Ada Lamacchia

pp. 376-386

Im Anschluß an Kants erste Ausarbeitung der Cognitio symbolica in den vorkritischen Schriften soil nun in den Hauptwerken aus der Periode der Kritik derselbe linguistische Einsatz gesucht werden, um daraus zu schließen, was für eine Bedeutung die Darstellung des signum und des symbolum in der Ausarbeitung der Transzendentalphilosophie hat. Ausgehend vom Denken per analogia ermöglicht die cognitio symbolica, eine schematische Verwendung des transzendentalen Gebrauchs der reinen Vernunft jenseits der Bedeutung, die die objektive Erkenntnis charakterisiert; ihre Behandlung betrifft das Verhältnis von Erkennen, und Denken, Phaenomenon und Noumenon, reiner und praktischer Vernunft. Für das hier aufgegriffene Problem muß man vor allem festhalten, wie gerade diese linguistische Funktion, diese ars signandi, — die nach einer ungeniigenden Interpretation "Kant liberhaupt nicht gekannt hat"1 — die Lösung des kritischen Problems vermittelt und die Tätigkeit der Vernunft und der Einbildungskraft bei der adäquaten Herstellung des Erfahrungsobjekts mittels Schemen und Zeichen charakterisiert. Diese linguistische Funktion leitet dann daraus für die Herstellung von Symbolen ein ahnliches Denkmodell ab, das die Beziehungen, die zu sinnlichen und sogar andersartigen Phänomenen analog sind, angibt und sogar dem Verlangen der reinen Vernunft nach einem Eindringen ins Übersinnliche in subjektiver, jedoch nicht willkürlicher Weise genügt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-010-3099-1_35

Full citation:

Lamacchia, A. (1972)., Sprachphilosophische Erwägungen zur Funktion von Signum und Symbolum in Kants kritischer Philosophie, in L. White Beck (Hrsg.), Proceedings of the Third international Kant congress, Dordrecht, Springer, pp. 376-386.

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