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(1971) Philomathes, Dordrecht, Springer.
Ähnlichkeit und Seinsanalogie vom Platonischen Parmenides Bis Proklos
Johannes Hirschberger
pp. 57-74
In der klassischen Metaphysik gibt es ein Axiom, das häufig zitiert wird, bei den Philosophen wie bei den Theologen. Bei Nikolaus von Cues erscheint es gleich zu Beginn seiner Docta Ignorantia (I. 3) unter der Formel: infiniti ad finitum proportio non est. Cusanus meint, das Axiom sei ex se manifestum. Bei den Theologen wird es gerne umschrieben mit dem Satz, dass die Welt zwar Gott ähnlich sei, nicht aber sei auch umgekehrt Gott der Welt ähnlich.1 Die Aussage wird nicht immer richtig verstanden, ja sie wird manchmal sogar auf den Kopf gestellt und damit unsinnig und unhistorisch: es gebe keine Proportion des Endlichen zum Unendlichen, ausser es ist diese Formulierung nur ein ungenauer und schlechter Ausdruck für das alte und eigentliche Axiom. Dieses selbst gehört in den Piatonismus, in welchen, wird sich zeigen, und erhält von dort seinen Gehalt. Diese Herkunft ist manchmal mit Händen zu greifen, einfach schon aus der Terminologie, auch dort noch, wo man es nicht erwartet, so z.B. bei Thomas von Aquin, De Ver. 23,7, ad 11, ganz zu schweigen von seinem Kommentar zu De Divinis Nominibus, etwa 9. 6, 832 Pera. Wird die Herkunft nicht durchschaut, entstehen Miss Verständnisse, da durch Spekulation allein die rechte Interpretation nicht zu leisten ist.
Publication details
DOI: 10.1007/978-94-010-2977-3_5
Full citation:
Hirschberger, J. (1971)., Ähnlichkeit und Seinsanalogie vom Platonischen Parmenides Bis Proklos, in R. B Plamer & R. Hamerton Kelly (Hrsg.), Philomathes, Dordrecht, Springer, pp. 57-74.
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