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218318

(1995) Generation und Gedächtnis, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Eingedenken

Das Gedächtnis der oder in der jüdischen Tradition

Chaim Schatzker

pp. 107-114

Die vorliegende wissenschaftliche Literatur über das Judentum wirft Licht auf die vielen Kohäsionsfaktoren, die den Kreis des Judentums zu allen Zeiten seine Eigenheit und Selbstidentität bewahren ließen, sowohl zur Zeit seines Bestandes in der ursprünglichen Heimat als auch zur Zeit seiner Verstreuung im Exil. Dabei scheint es von geringer Bedeutung, ob dieser Kohäsion ein wie auch immer geartetes modernes Etikett umgehängt wird und der Kreis als Volk, Religion, Nation, Stamm, Rasse usw. benannt wird. Zion, die Stadt Jerusalem, der Tempel, das Land, das auch zur Zeit des Exils niemals seine zentrale Bedeutung eingebüßt hatte, die gemeinsame geheiligte Sprache (auch wenn sie nicht die Umgangssprache der meisten Juden war), die Bedeutung und gemeinschaftsfördernde Funktion der Synagoge, die Erwartung und Hoffnung der Rückkehr in das Land und der Blick auf die messianische Endzeit — all dies bildete ein über jede semantische Bezeichnung erhabenes Selbstverständnis, dem sich nur wenige entziehen wollten oder konnten.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-95972-0_5

Full citation:

Schatzker, C. (1995)., Eingedenken: Das Gedächtnis der oder in der jüdischen Tradition, in K. Platt & M. Dabag (Hrsg.), Generation und Gedächtnis, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 107-114.

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